Geschichte des Stanley Cups
Die Geschichte des Stanley Cups begann im Jahr 1892, als Frederik Stanley, Baron Stanley of Preston,
der zu dieser Zeit als sechster Generalgouverneur von Kanada diente, einen 18,5 cm hohen und 29 cm breiten silbernen Pokal spendete, welcher der erste offizielle Stanley Cup war und zunächst den Namen Dominion Hockey Challenge Cup trug, den Lord Stanley auch auf eine Seite des äußeren Randes gravieren ließ, während auf der anderen Seite From Stanley of Preston steht.
Frederick Arthur Stanley bezahlte für den Pokal, welcher heute 75.000 US-Dollar wert ist, zehn Guineas, was ungefähr 50 US-Dollar entsprach und inflationsbedingt heute 1.186 US-Dollar entspräche. Diesen übergab er zunächst an Lord Kilcoursie, einem Spieler der Ottawa Rebels, welcher die Trophäe treuhänderisch während eines Banketts der Ottawa Amateur Athletic Association an die angesehenen Bürger Ottawas, Sheriff John Sweetland und Philip D. Ross mit folgender Nachricht Lord Stanleys übergab:
I have for some time been thinking that it would be a good thing if there were a challenge cup which should be held from year to year by the champion hockey team in the Dominion (of Canada). There does not appear to be any such outward sign of a championship at present, and considering the general interest which matches now elicit, and the importance of having the game played fairly and under rules generally recognized, I am willing to give a cup which shall be held from year to year by the winning team.
„Ich habe schon öfters darüber nachgedacht, dass es wohl eine gute Sache wäre, wenn es jedes Jahr einen Pokal für das beste Eishockeyteam Kanadas gäbe. Momentan gibt es kein äußerliches Symbol des Sieges für den Gewinner der Meisterschaft und ich habe in Erwägung gezogen etwas Passendes zu vergeben, ebenso ist es wichtig, dass das Spiel fair und mit festgelegten Regeln gespielt wird. Ich bin bereit einen Pokal zu stiften, welcher jedes Jahr an die Siegermannschaft übergeben wird.“
Lord Stanley verfügte folgende Regeln für den jährlichen Wettbewerb:
Der Sieger muss den Pokal in einwandfreiem Zustand zurückgeben, notfalls über die Treuhänder, damit er der Mannschaft, welche ihn gewonnen hat, überreicht werden kann. Weiterhin verfügte er, dass die Namen des Franchises, der Spieler und das Siegesjahr von jeder Gewinnermannschaft auf einen silbernen Ring eingraviert wird, welcher am Pokal zu befestigen ist, sowie dass es sich bei der Trophäe um einen Wanderpokal handelt, der unabhängig von der Sieganzahl keiner Mannschaft gehört, und dass die Treuhänder jederzeit die volle Verfügungsbefugnis über den Pokal besitzen.
Des Weiteren legten die Treuhänder fest, dass es sich bei den um die Trophäe spielenden Teams um Senioren-Mannschaften handeln muss, dass die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern zwischen beiden Finalisten je zur Hälfte geteilt wird, und die Finalspiele jeweils im Stadion des Titelverteidigers ausgetragen werden. Außerdem durfte nur einmal ein Teilnehmer derselben Liga während einer Spielzeit um den Pokal spielen.
Erster Stanley-Cup-Sieger wurde am 17. März 1893 der Meister der kanadischen Amateurhockeyvereinigung, die Mannschaft der Montréal Amateur Athletic Association. Bei diesem Titelgewinn gab es allerdings keinen Herausforderer. Frederik Arthur Stanleys Amtszeit als Generalgouverneur von Kanada endete am 15. Juli 1893, sodass er bei dem ersten richtigen Finale um den von ihm gestifteten Cup am 22. März 1894 bereits wieder im Vereinigten Königreich weilte. In dem Finale verteidigte die Montréal Amateur Athletic Association den Stanley Cup mit jeweils einem 1:0-Sieg gegen die Montréal Victorias und die Ottawa Capitals.