Wenn Geologen über Island sprechen, dann kommen sie ins Schwärmen: Island ist die jüngste europäische Insel, und sie entwickelt sich vor unseren Augen weiter. Vor weniger als 20 Millionen Jahren begannen Vulkane im tiefen Atlantik Lava zu spucken und legten damit das Fundament für Island. Die geologische Entstehung ist in vier Perioden unterteilt: Die erste Periode ist gut 20 Millionen Jahre her. Im sogenannten Jungtertiär durchbrach Lava die Erdkruste – Island entstand. Im Eiszeitalter vor rund 3,1 Millionen Jahren, das die Perioden Tertiär und Quartär umfasst, überzogen Eismassen die Insel. In der Nacheiszeit, dem Holozän, schmolzen die Gletscherkappen teilweise wieder ab und legten die Küstenbereiche frei. Island hat eine Gesamtfläche von 103.100 Quadratkilometern, das ist etwa so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Für die explosive heiß-kalte Mischung ist die besondere Lage der Insel verantwortlich: Sie liegt genau auf der Nahtstelle zweier Erdplatten. Hier auf dem Mittelatlantischen Rücken berühren sich die eurasische und die nordamerikanische Platte. Sie streben unaufhörlich auseinander, pro Jahr etwa ein bis drei Zentimeter. Dabei strömt immer wieder Magma nach oben und verändert so ständig das Gesicht der Insel. Island ist die größte Vulkaninsel der Welt. In den vergangenen Jahrhunderten erlebte man hier durchschnittlich alle fünf Jahre eine Eruption. Ein Viertel des Landes ist von einem massiven Vulkangürtel bedeckt, dementsprechend besteht die Insel hauptsächlich aus Vulkangestein (Basalt). 62 Prozent der Insel kommt ohne Pflanzen daher. Nur ein Prozent ist mit Wald bedeckt, eineinhalb Prozent sind als Weideland auszumachen und zwölf Prozent von Island sind mit Gletschern bedeckt.