Polarlichter kommen in nördlichen Breiten als auch auf der Südhalbkugel vor. Hier im Norden heißen sie dann Nordlichter oder Aurora borealis und am Südpol nennt man sie Südlichter oder Aurora australis.

Ein schönes Bild, um sich vorzustellen, wie Polarlichter entstehen, ist der Luftkuss. Die Sonne sendet praktisch einen Luftkuss an die Erde, der in Form von bunten Lichtern am Himmel sichtbar wird. Denn physikalisch passiert Folgendes: Die Sonne stößt einen sogenannten Sonnenwind voller energiegeladenen Teilchen, Elektronen und Protonen und ein wenig Helium, aus. Dieser Sonnenwind benötigt rund 18 Stunden, bis er das Magnetfeld der Erde, die Magnetosphäre, erreicht. Doch die Teilchen können nicht bis ganz an die Erdoberfläche gelangen, weil sie vorher auf die Magnetfeldlinien treffen. Diese Feldlinien sind Richtung Norden gerichtet, also senkrecht zur Flugbahn der Protonen und Elektronen. Durch dieses Aufeinandertreffen wirkt die Lorentzkraft, die die elektrisch geladenen Teilchen senkrecht zu ihrer ursprünglichen Bahn ablenkt - und auch senkrecht zum Magnetfeld. Die Sonnenwindteilchen werden also um die Magnetosphäre herumgeleitet. Wenn sich die energiegeladener Teilchen dann mit den erdeignen Atomen verbinden, entstehen die Nordlichter. Hier über Tromsø sind sie meistens Grün, diese Farbe entsteht beispielsweise in Verbindung mit Sauerstoff. Damit wir sie sehen können, benötigen wir außerdem einen dunklen und klaren Himmel. Denn diese Reaktion, die ich gerade beschrieben habe, findet in 100 Kilometern Höhe statt, also weit oberhalb der Wolkendecke.